Kommunizieren. Schlucken. Gehört und verstanden werden.
Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen können den Alltag stark einschränken – sei es nach einem Schlaganfall, bei neurologischen Erkrankungen oder nach onkologischen Eingriffen. Die Logopädie hilft, verloren gegangene Fähigkeiten neu aufzubauen oder zu stärken – mit gezielter Therapie, praktischen Übungen und viel Einfühlungsvermögen.
Ziel ist es, Ihre Teilhabe am Leben wieder zu verbessern: durch klare Sprache, sichere Nahrungsaufnahme oder unterstützende Kommunikationsformen. Je nach Situation trainieren wir Sprache, Stimme, Artikulation oder das Schlucken – und zeigen auch nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten auf.
Auch Angehörige beziehen wir aktiv mit ein: für ein besseres gegenseitiges Verstehen – zu Hause und im sozialen Umfeld.
Wenn nach dem stationären Aufenthalt eine Weiterbehandlung nötig ist, helfen wir bei der Organisation vor Ort. Zusätzlich erstellen wir auf Wunsch ein Heimtrainingsprogramm – klassisch oder digital, z. B. mit Apps oder Tabletübungen. Damit Fortschritt auch nach der Reha weitergeht.
Aphasien – Sprachstörungen
Nach einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma oder durch eine andere Schädigung des Gehirns kann es schwerfallen, sich sprachlich auszudrücken oder Gesprochenes zu verstehen. Die Gedanken sind da – aber die Worte fehlen.
In der logopädischen Therapie helfen wir, die Sprachfunktionen gezielt zu trainieren. Wir fördern, was sich wieder aufbauen lässt – und vermitteln Strategien, um sich auch mit reduzierten sprachlichen Mitteln im Alltag verständlich zu machen. Dafür setzen wir auf persönliche Gespräche, therapeutisch geführte Übungssituationen und auch computergestützte Programme. Ziel ist immer: Kommunikation ermöglichen – so individuell wie das Leben selbst.
Dysarthrien – Sprechstörungen
Sprechen koordinieren. Klar verständlich sein.
werden kann, klingt das Sprechen undeutlich, leise oder monoton. Auch Sprechrhythmus und Sprachmelodie können sich verändern.
Unsere logopädische Therapie setzt gezielt dort an, wo Bewegungsabläufe beeinträchtigt sind. Wir trainieren gemeinsam Atmung, Stimme, Artikulation – und unterstützen bei Bedarf auch mit Kommunikationshilfen wie Buchstabentafeln oder Sprachcomputern. Ziel ist ein verständliches, selbstbestimmtes Sprechen – oder eine alternative Form des Ausdrucks, die im Alltag funktioniert.
Dysphonien – Stimmstörungen
Eine angestrengte, heisere oder leise Stimme kann sich auf vieles auswirken – auf die Kommunikation, die Selbstwahrnehmung und das Selbstvertrauen. Stimmstörungen können körperliche, funktionelle oder seelische Ursachen haben – oft wirken mehrere Ebenen zusammen.
In der Logopädie arbeiten wir gezielt an Körperspannung, Atmung, Stimmklang und Sprechweise. Mit individuell abgestimmten Übungen fördern wir eine gesunde, belastbare Stimme – für Beruf, Alltag und persönliche Begegnung.
Dysphagien – Schluckstörungen
Wenn das Schlucken schwerfällt, wird selbst ein Schluck Wasser zur Herausforderung. Dysphagien können beim Essen, Trinken – oder sogar beim Schlucken von Speichel – zu Unsicherheit, Husten oder Erstickungsgefahr führen.
In der Logopädie untersuchen wir die beteiligten Funktionen gründlich – klinisch oder gemeinsam mit einem Arzt endoskopisch. Danach entwickeln wir ein individuell angepasstes Schlucktraining: mit gezielten Übungen, angepasster Kost, unterstützenden Hilfsmitteln und viel Geduld. Ziel ist es, möglichst selbstständig und sicher essen und trinken zu können – und ein Stück Lebensqualität zurückzugewinnen.
Trachealkanülenmanagement
Bei schweren Schluckstörungen oder Atemproblemen kann eine Trachealkanüle erforderlich sein – ein Röhrchen, das über einen Luftröhrenschnitt das Atmen erleichtert. Auch wenn sie Sicherheit bietet, stellt sie für viele Betroffene eine grosse Umstellung dar.
Die logopädische Therapie hilft, Schluck- und Atemfunktionen gezielt zu verbessern. Wir trainieren Hustenreize, Schutzreflexe und die Koordination – damit Schluckvorgänge wieder sicherer werden. In vielen Fällen können Trachealkanülen im Verlauf der Rehabilitation wieder entfernt werden. Ziel ist stets: mehr Selbstständigkeit, mehr Lebensqualität, mehr Freiheit.
Fazialisparesen – Gesichtslähmungen
Ein hängender Mundwinkel, fehlender Lidschluss oder mangelnde Mimik – eine Fazialisparese verändert das Gesicht, die Kommunikation und oft auch das Selbstbild.
In der logopädischen Behandlung arbeiten wir aktiv und gezielt an der Gesichtsmuskulatur – je nach Schädigungsort mit verschiedenen Techniken und Übungen. Ziel ist es, Symmetrie und Funktion bestmöglich wiederherzustellen – und dem Gesicht seinen Ausdruck zurückzugeben.
HNO-Tumore – Kopf-Hals-Tumore
Nach der Behandlung eines Kopf-Hals-Tumors – sei es Operation, Bestrahlung oder beides – kann vieles verändert sein: Stimme, Sprechen, Schlucken. Manche Betroffene müssen sogar eine Stimmprothese nutzen, wenn der Kehlkopf entfernt wurde.
Unsere Logopädie begleitet Sie behutsam durch diesen Prozess. Wir arbeiten an Stimme, Sprache und Schluckfunktion – individuell abgestimmt auf Ihre Situation und Ihre Operationstechnik. Dabei geht es nicht nur um funktionelle Therapie, sondern auch um Selbstvertrauen, Teilhabe und den Weg zurück in ein möglichst aktives Leben.